Skip to main content

Digitalisierung in der Musikindustrie – Der virtuelle Wandel

Digitalisierung in der Musikindustrie - Der virtuelle Wandel

Digitalisierung in der Musikindustrie: Die Einführung des MP3-Codecs vom Frauenhofer Institut hat die gesamte Musikindustrie vor neue Herausforderungen gestellt, die maßgeblich die folgenden Jahrzehnte prägten.

Digitalisierung in der Musikindustrie – Der virtuelle Wandel

Die fortschreitende Digitalisierung von Musikkonsum, Fandom und Marketing stellt die Musikindustrie weiterhin vor neue Herausforderungen. Marketingmanager und Plattenfirmen haben gelernt, auf die Anzahl der Streams zu achten, aber die heutige Online-Landschaft bietet viel mehr. Digitalisierung in der Musikindustrie – unser bericht.

Vor der Digitalisierung war die vertikale Struktur des Marktes für aufgenommene Musikstücke als eine große Anzahl von Schöpfern (Komponisten, Texter und Musiker) zu bezeichnen, die einer kleinen Anzahl größerer Plattenlabels und Verlage kreative Äußerungen liefern.

Diese finanzierten, produzierten und vermarkteten die entstandene Musik und verkauften diese Werke anschließend über einen fragmentierten Einzelhandelssektor an die Verbraucher. Wir argumentieren, dass die Digitalisierung zu einer neuen Struktur geführt hat, in der sich auch der Einzelhandel konzentriert.

Eine solche Struktur mit aufeinanderfolgenden oligopolistischen Segmenten kann durch doppelte Marginalisierung zu höheren Verbraucherpreisen führen. Wir stellen weiter die Frage, ob eine Kombination aus Disintermediation der Plattenlabels in Kombination mit „Self-Publishing“ durch die Schöpfer zum Niedergang mächtiger Firmen im Plattenlabelsegment führen wird.

In diesem Fall würde die Marktmacht vom Plattenlabel- und Publisher-Segment auf das Retail-Segment (und neue Intermediäre wie International Streaming Plattforms) verlagert, anstatt die Anzahl der Segmente mit Marktmacht zu erhöhen.

 

MP3 hat die Musikindustrie komplett gedreht

Die Einführung des MP3-Codecs vom Frauenhofer Institut hat die gesamte Musikindustrie vor neue Herausforderungen gestellt, die maßgeblich die folgenden Jahrzehnte prägten. Waren vormals Musik nur auf CDs oder Schallplatten (und vielleicht noch Musikkassetten) erhältlich, konnte dank der MP3 Technologie erstmals ein Musikstück in CD Qualität auf wenige Megabits komprimiert werden, dabei aber immer noch abgespielt werden.

Dieser Umstand hat den Markt für neue Geschäftsmodelle ermöglicht, welche weitreichende Folgen hatten. Steve Jobs hat mit der Erfindung des Ipods tragbare MP3 Player mit enormen Speicherkapazitäten in den Massenmarkt gebracht, so dass Menschen fortan ihre gesamte Musiksammlung auf einem kleinen Gerät mit sich tragen konnten.

Die Einführung von iTunes hat den Download von MP3s weiter vorangetrieben und so populär gemacht, dass die CD Verkäufe zurückgingen. Gleichzeitig führte die Internetpiraterie mit der Veröffentlichung von Raubkopien dazu, dass Alben komplett illegal heruntergeladen werden konnten und gar keine Entlohnung für den Künstler erfolgte.

 

Digitalisierung in der Musikindustrie: Streaming als Heilsbringer der Musikindustrie

Mit Fortschreiten dieser Entwicklung hat sich das Geschäftsvolumen der gesamten Musikindustrie verringert und die Verkäufe von Tonträgern fielen in den Boden. Erst mit Spotify, Deezer und Co hat sich durch das Streaming von Musik ein Geschäftsmodell etabliert, welches der Industrie wieder Aufwind gab.

Durch die neuen Internet Streaming Platforms konnten endlich wieder Erlöse generiert werden und den Einbrüchen von Absatzzahlen durch illegale Downloads ein Ende gesetzt werden.

Heutzutage hat das Streaming als größter Geschäftszweig aller Major Musik Labels die traditionellen Erlösmodelle des Vertriebs von Musik komplett abgelöst. Lediglich Schallplatten werden noch von Liebhabern gekauft und befinden sich ebenfalls im Wachstum – im Vergleich zu den Gewinnen aus Streamingerlösen sind diese aber relativ gering.

Diese Entwicklung wird in Zukunft fortschreiten, schließlich ändern sich die Hörgewohnheiten von Menschen zunehmends zu mobilen Endgeräten hin und die Komfortabilität, die das Streamingmodell mitsichbringt ist nicht von der Hand zu weisen.

Spotify, Apple Music, Deezer, Tidal und Co werden in Zukunft den Markt weiter erschließen und weltweit dafür sorgen, dass sich das Streamen von Musik letztenendes langfristig durchsetzen wird und CDs, MP3 Downloads und Musikkassetten eines Tages komplett der Vergangenheit angehören.

 

 



Ähnliche Beiträge



Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *